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Hyetogramme

Hyetogramme für Stationen in den vom Niederschlagsereignis vom 10.‒15. Februar 1990 betroffenen Regionen sowie Vergleich mit anderen Starkniederschlagsereignissen.

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Die Abbildung unten zeigt die Hyetogramme von fünf Stationen, an denen stündliche Niederschlagsmengen gemessen werden und die sich im Jura (Bullet/La Frétaz, Chasseral, La Chaux-de-Fonds und La Dôle) und auf der östlichen Alpennordseite (Säntis) befinden, sowie von fünf anderen Stationen auf der westlichen Alpennordseite (Adelboden, Grimsel Hospiz, Interlaken, Le Moléson) und im Mittelland (Wynau). Leider befand sich zum Zeitpunkt des Ereignisses keine Station in den Waadtländer Alpen, an der stündliche Niederschlagsmengen gemessen wurden. Somit sind für diese Region nur tägliche Niederschlagsmengen verfügbar (siehe Tabelle weiter unten).

Von diesen zehn Stationen wurde zwischen 10. und 15. Februar an der Station Säntis die höchste Niederschlagssumme gemessen (384 mm in sechs Tagen). An Stationen im Jura wurden in derselben Zeitspanne folgende Niederschlagsmengen gemessen: 287,3 mm an der Station La Dôle, 218,6 mm an der Station Bullet/La Frétaz, 174,9 mm an der Station Chasseral und 164,9 mm an der Station La Chaux-de-Fonds. Weitere hohe 6-Tages-Mengen wurden während des Ereignisses im Berner Oberland (z. B. Adelboden: 189,3 mm; Grimsel Hospiz: 179,2 mm; Interlaken: 169,4 mm), in den Freiburger Voralpen (z. B. Le Moléson: 158,2 mm) sowie im Mittelland (z. B. Wynau: 155,6 mm) gemessen.

An allen zehn Stationen begann das Ereignis mit periodischen Niederschlägen zwischen 10. und 13. Februar, wobei teilweise relativ hohe stündliche Intensitäten gemessen wurden (z. B. ein Maximum von 9,1 mm/h an der Station Grimsel Hospiz und von 7,2 mm/h an der Station Bullet/La Frétaz). Während dieser Zeitspanne lag die Schneefallgrenze an acht von diesen Stationen auf einer geringeren Höhe (ungefähr 700 m, siehe Abschnitt Niederschlag und Temperatur, somit erfolgten die Niederschläge in diesen Gebieten in Form von Schnee. An den beiden anderen Stationen, die sich auf einer geringeren Höhe befinden (Interlaken und Wynau), regnete es.

Im Laufe des Nachmittags und des Abends am 13. Februar erhöhte sich die Niederschlagsintensität und bis am Nachmittag des 15. Februars gingen relativ hohe Niederschlagsmengen nieder. Die höchsten stündlichen Intensitäten wurden an der Station Säntis (max. 9.6 mm/h) gemessen. Leicht geringere Intensitäten wurden hingegen im Jura gemessen (z. B. 6,8 mm/h an der Station La Dôle und 6,5 mm an der Station Bullet/La Frétaz). Diese hohen Niederschlagsintensitäten fielen zusammen mit einer Erhöhung der Temperaturen, wodurch die Schneefallgrenze auf eine Höhe von ungefähr 1700 m anstieg. In weniger hoch gelegenen Gebieten erfolgten die intensiven Niederschläge somit in Form von Regen anstatt Schnee. In tiefliegenden Gebieten verharrten die Temperaturen während des Ereignisses jedoch über 0 °C und an den Stationen in diesen Regionen erfolgten Niederschläge nur in Form von Regen.

Die Hyetogramme zeigen stündliche Niederschläge beginnend zwei Tage vor dem Ereignis (8. Februar 1990) und endend zwei Tage nach dem Ereignis (17. Februar 1990). Der stündliche Niederschlag [mm] wird durch blaue Säulen repräsentiert und das Datum wird auf der Zeitachse angegeben, wobei jeder Tag um 00 UTC beginnt. Der über die Dauer des Ereignisses (sechs Tage) kumulierte Niederschlag ist in der oberen linken Ecke der Grafiken angegeben und zeigt den Niederschlag, der zwischen dem 10. Februar 1990, 05:40 UTC und dem 16. Februar 1990, 05:40 UTC gemessen wurde.

Vergleich mit anderen Starkniederschlagsereignissen

Die Diagramme in den Infoboxen unten zeigen das Ereignis vom 10. bis 15. Februar 1990 im Vergleich zu anderen Ereignissen, die an den Stationen La Dôle und Säntis gemessen wurden. An beiden Stationen wurde beim Niederschlagsereignis vom 10. bis 15. Februar unter Berücksichtigung aller Jahreszeiten die höchste 120-Stunden-Niederschlagssumme zwischen 1981 und 2014 gemessen (285,8 mm bzw. 383,6 mm). Aber unter Berücksichtigung einer längeren Zeitspanne wurden zuvor bereits höhere 120-Stunden-Niederschlagssummen gemessen. Beispielsweise wurde an der Station La Dôle im Februar 1980 eine Niederschlagssumme von 302,5 mm/120 h und im November 1921 an der Station Säntis von 418,2 mm/120 h gemessen.

La Dôle

Vergleich des Ereignisses (beiger Hintergrund) mit zwei anderen höchsten 120-Stunden-Niederschlagssummen (weisser Hintergrund), die an der Station La Dôle (Jura) im Winter (DJF) zwischen 1981 und 2014 gemessen wurden. Der stündliche Niederschlag [mm] ist durch vertikale Säulen dargestellt: blau während und grau vor sowie nach dem 120-Stunden-Intervall. Die Daten und Zeiten, die dem Anfang des 120-Stunden-Intervalls entsprechen, sind oberhalb der Grafik angegeben und durch 0 auf der Zeitachse markiert. Der Rang ordnet das Ereignis im Vergleich zu anderen 120-Stunden-Niederschlagssummen an dieser Station ein.

Säntis

Vergleich des Ereignisses (beiger Hintergrund) mit zwei anderen höchsten 120-Stunden-Niederschlagssummen (weisser Hintergrund), die an der Station Säntis (östlicher Alpennordhang) im Winter (DJF) zwischen 1981 und 2014 gemessen wurden. Der stündliche Niederschlag [mm] ist durch vertikale Säulen dargestellt: blau während und grau vor sowie nach dem 120-Stunden-Intervall. Die Daten und Zeiten, die dem Anfang des 120-Stunden-Intervalls entsprechen, sind oberhalb der Grafik angegeben und durch 0 auf der Zeitachse markiert. Der Rang ordnet das Ereignis im Vergleich zu anderen 120-Stunden-Niederschlagssummen an dieser Station ein.

Methodenbeschreibung

Die Summe der stündlichen Niederschläge, die sich innerhalb eines 120-Stunden-Intervalls angesammelt haben, werden zur Bestimmung der höchsten 120-Stunden-Niederschlagssummen an den entsprechenden Stationen verwendet. Ebenfalls werden sie zur Einstufung des Ereignisses vom Februar 1990 im Vergleich zu anderen Niederschlagssummen derselben Dauer für dieselbe Jahreszeit (DJF) verwendet. Eine hohe 120-Stunden-Niederschlagssumme wird nicht immer durch ein lang andauerndes Niederschlagsereignis verursacht, sondern kann auch das Ergebnis von mehreren aufeinanderfolgenden Niederschlagsereignissen sein, zwischen denen eine gewisse Anzahl Stunden liegt. Bitte beachten Sie, dass die Startzeit des Intervalls, während der die kumulierte Niederschlagsmenge am höchsten ist, von einer Station zu anderen unterschiedlich sein kann.

Die stündlichen Niederschlagsmengen in den oben stehenden Hyetogramme wurden an automatischen Stationen gemessen. Andere Stationen, an denen tägliche Niederschlagsmengen gemessen werden, befinden sich ebenfalls im betroffenen Gebiet, in dem während des Ereignisses ebenfalls hohe Niederschlagsmengen gemessen wurden.

Stationen im Jura

Datum CUE MGL CHB COU

10.02.1990

22.2

21.5

12.9

17.9

11.02.1990

11.2

19

12

9

12.02.1990

17.9

18.5

16.5

7.7

13.02.1990

109.3

72

71.7

78.7

14.02.1990

131.3

81

92.8

99.1

15.02.1990

37.6

24

20

16.5

Max 5-Tagessumme

307.3

214.5

213

212.4

1-Tages-Niederschlag während des Ereignisses und maximale 5-Tages-Niederschlagssumme zwischen dem 10. und dem 15. Februar 1990 (beide in mm) an Stationen im Jura: La Cure (CUE), Magglingen (MGL), Les Charbonnières (CHB) und Couvet (COU). Die Summen werden jeweils von 05:40 UTC des angegeben Tages bis 05:40 UTC des Folgetages gebildet. Quelle: MeteoSchweiz

Stationen in den Waadtländer Alpen

Datum CDM CHD AIG

10.02.1990

25.4

16.4

11.6

11.02.1990

18.1

8.9

5

12.02.1990

6.4

4

1.3

13.02.1990

97.2

40.8

26.1

14.02.1990

174

51

45.4

15.02.1990

63.8

17.5

17.8

Max 5-Tagessumme

359.5

122.2

95.6

1-Tages-Niederschlag während des Ereignisses und Maximum 5-Tages-Niederschlagssumme zwischen dem 10. und dem 15. Februar 1990 (beide in mm) an Stationen in den Waadtländer Alpen: Le Col des Mosses (CDM), Château-d’Oex (CHD) und Aigle (AIG). Die Summen werden jeweils von 05:40 UTC des angegeben Tages bis 05:40 UTC des Folgetages gebildet. Quelle: MeteoSchweiz

Stationen am östlichen Alpennordhang

Datum EBK STB SEV SWA

10.02.1990

10.2

6

0.1

7.5

11.02.1990

6.3

7.6

0.2

7.2

12.02.1990

11.5

8.1

6.2

16.6

13.02.1990

65.2

48.2

70.5

56.8

14.02.1990

111.3

97.9

81.5

103.5

15.02.1990

25.4

52.9

54.1

28.3

Max 5-Tagessumme

219.7

214.7

212.5

212.4

1-Tages-Niederschlag während des Ereignisses und Maximum 5-Tages-Niederschlagssumme zwischen dem 10. und dem 15. Februar 1990 (beide in mm) an Stationen am östlichen Alpennordhang: Ebnat-Kappel (EBK), Starkenbach (STB), Sevelen (SEV) und Schwägalp (SWA). Die Summen werden jeweils von 05:40 UTC des angegeben Tages bis 05:40 UTC des Folgetages gebildet. Quelle: MeteoSchweiz

An einigen Stationen (La Cure, Couvet, Les Charbonnières, Le Col des Mosses und Sevelen) entspricht die maximale während des Ereignisses vom 10. bis 15. Februar 1990 gemessene 5-Tages-Niederschlagsmenge der höchsten zwischen 1981 und 2014 unter Berücksichtigung aller Jahreszeiten gemessenen 5-Tages-Niederschlagssumme. An anderen Stationen (Magglingen, Aigle, Ebnat-Kappel und Starkenbach) entspricht dieses Ereignis der höchsten im Winter zwischen 1981 und 2014 gemessenen 5-Tages-Niederschlagsmenge, aber während anderer Jahreszeiten waren höhere Summen gemessen worden. Schliesslich gehören die während dieses Ereignisses an den restlichen Stationen (Château-d’Oex und Schwägalp) gemessenen 5-Tages-Niederschlagsmengen zwar zu den zehn höchsten Mengen, die zwischen 1981 und 2014 im Winter gemessen wurden, aber bei mehreren anderen Ereignissen im Winter sowie in anderen Jahreszeiten waren höhere Niederschlagsmengen gemessen worden.

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