Täglicher Niederschlag
Das Niederschlagsereignis vom 19.–23. August 2005 bestand aus zwei aufeinanderfolgenden Niederschlagsphasen. Während der ersten Phase (19.–20. August) waren die Niederschläge, die durch eine über die Schweiz ziehende Kaltfront verursacht wurden, nicht sehr intensiv (ein Maximum von 34,1 mm und 56,3 mm wurden am 19. bzw. 20. August gemessen). Für sich alleine hätten diese Niederschlagsmengen keine grossen Auswirkungen auf die Schweiz gehabt.
Aber auf diese erste Phase folgte eine zweite Phase intensiver Niederschläge. Der Transport warmer und feuchter Luft vom Mittelmeer und von der Adria aus Nordosten in Richtung Schweiz und die Interaktion dieser Luftmasse mit dem Alpenbogen verursachten starke Niederschläge auf der Nordseite der Alpen. In der Folge ergossen sich grosse Niederschlagsmengen über die Schweiz, insbesondere am 21. und 22. August.
Zunächst waren hauptsächlich das Mittelland und die Voralpen betroffen (21. August), wo hohe Niederschlagsmengen gemessen wurden. Am 22. August verschoben sich die intensiven Niederschläge in Richtung Osten, worauf am Alpennordhang und im nordöstlichen Graubünden starke Regenfälle erfolgten. An diesem Tag wurde ebenfalls die höchste tägliche Niederschlagssumme während des gesamten Ereignisses gemessen (241,8 mm an der Station Weesen im Kanton St. Gallen).
Am 23. August beruhigte sich die Lage über der Schweiz erheblich und es regnete nur noch in wenigen Regionen in der Ostschweiz.